SUDAN EDUCATION PROJECT

Nihal European University & Nihal German Schools

Von 2007 bis 2011 war ich am Aufbau einer Universität nach europäischen Standards im Sudan beteiligt

Sudan EDUCATION Project

Das Konzept zum Aufbau einer Universität nach europäischen Standards im Sudan ist als Buch erhältlich unter: www.badawi.de/wissenschaftliche-abhandlungen/bildungskonzepte/

Dieses Projekt existiert heute leider nicht mehr. Nach dem Ausbruch des Krieges im April 2023 mussten die beteiligten Personen nach Ägypten oder in andere Länder fliehen und verloren, wie viele andere Menschen im Sudan, ihre gesamte Existenzgrundlage und ihr Hab und Gut. Das Haus meiner Freunde, der Sufi-Familie Gadiriyya, sowie das „Sudan Education Center“ wurden vollständig zerstört. Was aus den Schülern, Schülerinnen und anderen beteiligten Personen geworden ist, wissen wir nicht.

NIHAL GERMAN SCHOOLS

Die Nihal German Schools ermöglichten Kindern im Sudan eine Ausbildung vom Kindergarten bis zur Grundschule. Nach Beendigung absolvierten sie den Abschluss nach deutschen Standards, was ohne die Nihal German Schools nur ein Privileg der vermögenden Oberschichten gewesen wäre.

SUDAN EDUCATION PROJECT

Das sudanesische Bildungsministerium erteilte 2007 eine offizielle Genehmigung für die Gründung der europäischen Universität „Nihal European University in Sudan“ und übertrug Dr. Mohamed Badawi die Leitung der Einrichtung. Zum einen handelte es sich bei der geplanten Einrichtung um die Nihal European School in Sudan, in der Kinder und Jugendliche von der Kindergartenstufe bis zum Abitur betreut werden sollten. Des Weiteren sollten im Rahmen der Nihal European University zunächst die Studiengänge Informatik und Medienwissenschaften angeboten werden. Mit der Gründung der europäischen Universität im Großraum der sudanesischen Hauptstadt sollten unterschiedliche Ziele verfolgt werden, sowohl ideeller als auch praktischer Art.

Nihal European University & Nihal German Schools

Das Leitbild der Universität orientierte sich hierbei an folgenden Punkten:

  • Leistung kultureller Entwicklungshilfe: Es sollte die Bildung geistiger Eliten gefördert werden, die sich im internationalen Wettbewerb behaupten konnten.
  • Etablierung eines Forums des Pluralismus der im Sudan angesiedelten Kulturen und Religionen: Intellektuell begabte Menschen sollten mit der Anerkennung des weltanschaulichen Pluralismus und der Toleranz vertraut gemacht werden.
  • Ausbildung von hoch qualifizierten Fach- und Führungskräften, welche die Herausforderungen der aktuellen Entwicklungen aufgreifen konnten.
  • Angebot eines differenzierten Stipendienprogramms zur Förderung von qualifizierten Studierenden und zur Rekrutierung der besten Schulabsolventen, wobei gezielt auch begabte junge Menschen aus armen und unterprivilegierten Familien unterstützt werden sollten, für die ein Studium ansonsten nicht erschwinglich gewesen wäre.
  • Etablierung neuer Formen der Zusammenarbeit zwischen dem Sudan und den Ländern Europas (insbesondere Deutschland) in Bildung und Forschung.

Die zu gründende europäische Universität verstand sich dezidiert als Alternative zu den bereits bestehenden sudanesischen Universitäten, indem sie sich – erstens – eine europäische, v.a. deutsche, Konzeption und Strukturierung der Fakultäten und europäisches Know-how in Form von Personal und Curricula zunutze machen wollte und – zweitens – indem sie mithilfe des Stipendienprogramms auch für Schulabsolventen aus armen Familien die Möglichkeit einer universitären Ausbildung schaffen wollte.

Bislang war der Zugang zu einer höheren Bildung, erst recht zur universitären Bildung, im Sudan in sehr hohem Maße daran gekoppelt, inwieweit die Familie ihre Kinder in dieser Hinsicht finanziell unterstützen konnte. Die teilweise horrenden Studiengebühren an den lokalen Universitäten waren nur für einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung erschwinglich.

Diese soziale Benachteiligung sollte ein Stück weit aufgebrochen werden. In diesem Zusammenhang war weiterhin eine Zusammenarbeit der Universität mit bereits auf einem Teil des Unigeländes bestehenden und mittelfristig noch neu zu gründenden Schulen geplant. Die Nihal European University in Sudan sollte auch dabei helfen, den Streit zwischen den unterschiedlichen Volksgruppen zu mindern.