NO-GO
Menschen aus deiner Nachbarschaft sprechen über Tabus

Dokumentarfilm von Hubl Greiner
Dauer: 42 Minuten
Idee/Regie: Hubl Greiner
Dramaturgie: Claudia Knupfer
© HEUTE.film 2025

 

 

NO-GO
Menschen aus deiner Nachbarschaft sprechen über Tabus

Sind wir Nachbarn – oder längst Gegner? NO-GO zeigt Menschen, die über Themen sprechen, die oft unversöhnliche Debatten auslösen. Ein Film, der zum Zuhören und Aushalten einlädt – gerade dort, wo es weh tut.

NO-GO gibt keine einfachen Antworten, sondern zeigt unbequeme Perspektiven.
Ein Film, der dich nicht in Ruhe lässt – ein Film über die Kraft, dazwischen zu bleiben.

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Warum habe ich diesen Film gemacht? – klicke hier!

Die Idee zu diesem Film kam mir während der Coronazeit. Damals wurde mir bewusst, wie schnell und tiefgreifend sich unsere Gesellschaft verändern kann – und bis heute fällt es mir schwer, das zu begreifen. Ich hatte immer geglaubt, im 21. Jahrhundert wären wir zivilisierte Menschen. Doch plötzlich waren echte Gespräche kaum mehr möglich, Meinungen prallten unversöhnlich aufeinander. Selbst Freundschaften zerbrachen, nur weil man unterschiedlicher Ansicht war. Ein Vater erzählte mir sogar, er habe seinen Sohn verstoßen, weil dieser sich impfen ließ.

Seitdem sehe ich, dass sich diese Radikalisierung mehr und mehr verstärkt. Politische Kräfte nutzen die Spaltung gezielt für ihre eigenen Interessen. Sie bauen Fronten auf, treiben uns auseinander – und sichern so ihre Macht. Viel zu wenige Menschen merken, dass wir alle betroffen sind und dass diese Polarisierung unser Zusammenleben Schritt für Schritt aushöhlt.

Der Film ist für mich deshalb auch ein Akt des Widerstands. Unsere Demokratie funktioniert nämlich nur, wenn wir miteinander reden – auch dann, wenn es weh tut. Wir dürfen nicht aufhören, uns zuzuhören, auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind.

Für diesen Film habe ich Themen aufgegriffen, die nahe an unserem Alltag liegen – Fragen, die unausgesprochen zwischen Nachbarn, Freunden oder Familien stehen. Eine Spaltung beginnt nicht erst im Lärm der großen Politik, sondern im vermeintlich Kleinen – von dort wächst sie leise weiter, bis der gesellschaftliche Zusammenhalt am Ende mehr und mehr bröckelt.

Umso mehr hat es mich gefreut, wie offen die Gespräche vor der Kamera waren. Obwohl es um Themen ging, die verletzen, verurteilen oder unversöhnliche Debatten auslösen, haben mir die Menschen ihre ehrlichen Ansichten anvertraut – immer mit der Bereitschaft, auch den Anderen zu hören. Nach jedem Interview bin ich ein Stück reicher nach Hause gefahren – dankbar für das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde.

Der Film gibt keine einfachen Antworten, aber er lädt ein, hinzuhören. Und vielleicht gelingt es uns so, am Ende ein Stück mehr voneinander zu verstehen.

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Die Themen:
Veganismus, Fasnet, Gewalt, Tod, Islam, Veränderung, Judentum, Radikalisierung…

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Alle Gespräche wurden mit Menschen geführt, die in Konstanz/Kreuzlingen leben:
Michael Teipel, Dekan
Avraham Yitzchack Radbil, Rabbiner der Synagogengemeinde Konstanz
Martina Vogl, Gastronomin
Mario Böhler, Präsident der Narrengesellschaft Niederburg
Selma Badawi, Islamwissenschaftlerin und Journalistin
Erika Korn, Terre des Femmes
Beate Hübner, Psychologin, Leiterin der psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen Werkes
Dr. Hansjörg Reichert, Anwalt
Gulapiia und Bubur aus Kirgisistan

REGIE / KAMERA / SCHNITT / TON
Hubl Greiner

DRAMATURGIE
Claudia Knupfer

MUSIK
Hubl Greiner
Rupert Volz
Thomas Maos

VIELEN DANK AN
Mohamed Badawi
Wolfgang Mettler
Derek Hauffen
Helena Knupfer
Bernd Seidel
Gunnar Schmidt
Lisa Schlegel

VIELEN DANK AN
Lichtblick Konstanz

GEFÖRDERT DURCH
Kulturfonds der Stadt Konstanz

Kulturamt Konstanz